Hochseeangeln am „Gelben Riff“

Feldatal (hso). In den früheren Jahren war es im Anglerclub Feldatal e.V. (AC) ein fester Bestandteil in der Vereinsarbeit als Gruppe an die Küste zum Meeresangeln zu fahren. Touren nach Heiligenhafen, Kappeln Kiel und an die polnische Ostseeküste wurden unternommen und waren in den meisten Fällen für die Feldataler Angler auch sehr erfolgreich. In den letzten Jahren wurde der Fischfang an der Küste immer weniger, die Beschränkungen für die Angler nahmen ständig zu und so wurden die Gruppenfahrten immer unattraktiver und schliefen nach und nach ein. Einzelne Vereinsmitglieder stellten sich um, und favorisierten das Fischen auf Meerforellen im Süden Dänemarks, andere wiederum entdeckten Norwegen für sich, wo das Angeln noch richtig erfolgreich ist.

Im vergangenen Jahr reifte bei den passionierten Meeresanglern im Verein der Entschluss, doch wieder einmal eine Hochseeangeltour zu starten. Als Ziel wurde das „Gelbe Riff“ vor der Nordwest-Küste Dänemarks auserkoren. Dieses Angelrevier ist bekannt für seine großen Dorsche und stolze 20, 30 Pfünder sind dort keine Seltenheit. Es gibt kein vergleichbares europäisches Revier, wo so viele Großdorsche gefangen werden. Aber auch diese Geschichten haben mittlerweile auch eher Seltenheitswert. Ganz so groß wie früher sind die Dorsche heute nicht mehr, aber immer noch für eine erfolgreiche Angeltour und ein fantastisches Erlebnis gut.

Der Wunsch wurde nun in diesem Jahr endlich Wirklichkeit und zwölf Petrijünger des AC starteten Juni die Fahrt nach Hanstholm im Norden Dänemarks, von wo aus das „Gelbe Riff“ angesteuert wurde. Verantwortlich für das zustande kommen der Tour war der 2. Vorsitzende des Verein Klaus Wenzel. Er organisierte alles was notwendig war um ein paar hoffentlich erfolgreiche Tage zu erleben. Es wurden drei Ausfahrten zum „Gelben Riff“ gebucht und die Unterkunft gebucht und somit konnte die Fahrt am 4. Bis zum 8. Juni starten. Die zwölf möglichen Plätze waren schnell ausgebucht und schon seit Frühjahr war die Vorfreude auf dieses Event bei den Teilnehmern riesig groß. Man traf sich mehrmals zu Stammtischen um die Fahrt bis ins Detail vorzubereiten, denn gute Ratschläge vor der Fahrt waren schon wichtig. Themen wie die richtige Kleidung, das erforderliche Angelgerät und auch die mögliche Seekrankheit und vieles mehr standen dabei jeweils auf der Tagesordnung.

Dann war es endlich soweit! Mit mehreren vollgepackten PKW´s startete man in den frühen Morgenstunden in Richtung Norden und erreichte schließlich nach über 850 km Hanstholm und die Unterkunft für die nächsten Tage. Hier gab es jedoch für die Feldataler gleich eine schlechte Nachricht: Die Ausfahrt für den nächsten Tag wurde von der Reederei wegen schlechtem Wetter und stürmischer See abgesagt. Eine Tatsache mit der sich jeder Angler abfinden muss, der das „Gelbe Riff“ ansteuern will. Es blieb dann nur zu hoffen, dass das Wetter für den nächsten Tag besser wird und die Ausfahrt stattfinden kann. So kam es dann auch und die Reederei kündigte diese schließlich an.

Ein Manko an diesem Tag: „Es regnete fast den ganzen Tag!“ Getreu dem Motto: „Für einen Angler gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung!“ startete man früh um 5.00 Uhr. Nach 1 ½ bis 2 Stunden Fahrzeit erreichte man die ersten Angelplätze am „Gelben Riff“. Dieses ist ein Hochplateau am Rande der Norwegischen Rinne und der Teil auf dem von Hanstholm aus meistens gefischt wird ist ca. 60 km lang und 20 km breit, bei Wassertiefen von 20 – 150 Metern. Seinen Namen hat es von seinem Untergrund: „Gelber Kalksandstein“. Schon beim ersten Stopp bogen sich gleich überall auf dem Schiff die Angelruten und die ersten Dorsche wurden mit Hilfe des Skippers und seiner Crew mit dem Gaff sicher gelandet. Gefangen wurden den Tag über bei mehreren Stopps in erster Linie Dorsche der unterschiedlichsten Größen, aber auch Köhler (Seelachse), Lengs und vereinzelt auch Pollacks und Makrelen. Bis zur Rückfahrt in den Hafen waren die Fischkisten bei den meisten Teilnehmern gut gefüllt. Anzumerken für diesen Angeltag noch: Neben dem Regen traf trotz vorbeugender Maßnahmen den einen und anderen die berüchtigte „Seekrankheit“. Im Hafen angekommen nahmen die Petrijünger den Filetierservice der Reederei an und später wurden dann die fertigen Fischfilets portionsgerecht eingetütet und tiefgefroren.


Auch am nächsten Tag wurde wieder gefahren und eigentlich war alles so, wie beim ersten Mal. Es regnete zwar nicht mehr, dafür blies der Wind kräftiger, die Seekrankheit war aber bei allen überstanden. Es wurde wieder gut gefangen. Es waren bei den Fängen wieder schöne Dorsche und auch ein größerer Leng dabei und wie am Vortag waren die Fischkisten wieder gut gefüllt. Nachdem auch die Fische von dieser Ausfahrt versorgt waren, saß man noch in der Unterkunft in einer gemütlichen Runde zusammen und reflektierte bereits die beiden vergangenen Angeltage. Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen wieder in Richtung Deutschland und ins Feldatal zurück. In Erinnerung bleibt Allen sicherlich, trotz teilweise widriger Wetterverhältnisse, ein fantastisches Hochseeangeln am „Gelben Riff“ mit vielen, vielen Einzeleindrücken. Am Pfingstsonntag traf man in den frühen Abendstunden wieder wohlbehalten zu Hause ein. Eines dürfte sicher sein: „Das war bestimmt nicht die letzte Tour der Feldataler Angler zum Hochseeangeln am „Gelben Riff“

Gruppenfoto am Hafen exemplarisch mit dem Hauptzielfisch dem „Dorsch“ Teilnehmer von links: hintere Reihe – Herbert Schott, Rolf Eichenauer, Klaus Wenzel, Bernd Raukopf, Werner Groh, Harald Wagner und Andreas Wittich; Vordere Reihe – Dennis Clasani, Lasse Schlosser, Lukas Wenzel, Dennis Graulich und Tobias Schott

Einzelfoto: jüngster Teilnehmer Lasse Schlosser mit seinem Leng

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